Die Angst war mein größter Feind, ein Mysterium. Etwas, dass ich nicht verstand, nicht greifen konnte. Zu meiner damaligen „Angstpatienten-Zeit“, konnte sie mich innerhalb von Sekunden „lähmen“, vollkommen einnehmen, mir die Kontrolle über meinen eigenen Körper nehmen und mich handlungsunfähig machen. All die erlernten Techniken waren immer wie ausgelöscht. Ich war machtlos, der Angst ausgeliefert. Instinktiv war meine Atmung immer sehr hektisch und flach. Oft glaubte ich zu ersticken, ohnmächtig zu werden und gar zu sterben.
Die Angst setzte mir imaginäre Grenzen, aus denen ich glaubte, nicht ausbrechen zu können. Bis ich Jahre später begann zu begreifen, dass diese Grenzen, diese Mauern „nur“ in meinem Kopf existieren. Denn im Jetzt, in diesem Moment, kann keine Angst existieren, sondern ausschließlich in deinen Gedanken. Wenn ich in den Gedankenspiralen der Angst versank, fragte ich mich: „Passiert das gerade wirklich, ist das wirklich so?“
Ich lernte das für mich wichtigste und kraftvollste „Tool“ kennen, dass mein Leben verändert hat. Es war die Atmung! Ich atmete bewusst in stillen Momenten, beobachtete meinen Atemfluss, wie sich meine Bauchdecke hebt und wieder senkte. Mein Anker waren die Hände, die ich auf meinen Bauch legte, die mich mit mir selbst und dem Hier und Jetzt verbinden. Ich übte. Und wenn die Angst kam – atmete ich. Überall. Und ich fühlte, wie ich meine Kontrolle nicht mehr verlor. Wie ich bei mir blieb. Egal wie sehr ich glaubte davon überwältigt zu werden, in jeder Situation hat mich die Atmung gefestigt. ATMUNG – so banal wie es klingen mag, hat tatsächlich mein Leben verändert. Meine Angst transformiert.
P.S.: Meine passende „SOS-Atemübung bei Stress, Angst und Panikattacken“ findest du in meinem Podcast „EINFACH SEIN“ (https://open.spotify.com/episode/51ty5qXJHh3C0Z7d6VV9Uh) .
In Liebe Nicole
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